Tutorial: Amazon Produktdaten exportieren

Tutorial: Amazon Produktdaten exportieren

Sie wollen Ihre Produktdaten auf Amazon exportieren, um sie z.B. auf anderen Plattformen oder intern zu nutzen? Wir zeigen, wie es geht.

Wie wir schon in vielen Beiträgen beleuchtet haben, spielen Produktdaten auf Amazon eine enorme Rolle. Doch natürlich sind diese Daten auch auf anderen eCommerce-Plattformen von hohem Wert. Was ist nun, wenn man diese Daten woanders nutzen möchte und sie nicht seperat gepflegt wurden? Dann wird ein Export benötigt, doch das gestaltet sich in diesem Fall nicht einfach.

Sei es nun, weil man als Hersteller oder Händler seine ersten Schritte auf Amazon gemacht hat und expandieren möchte – oder sei es, weil man leider nicht so ordentlich bei der Bespielung des Marktplatzes war und Produktdaten direkt in Amazon eingepflegt hat: Will man an die Produktdaten kommen, benötigt es einige Umwege.

Wer versucht hat, an seine Daten zu kommen, wird in der Amazon Seller Central bereits auf den Inventory Listings Report gestoßen sein. Dieser gibt jedoch nur Stammdaten und Status der jeweiligen Produkte aus, und ist nicht ganz das, was man sucht. Schließlich geht es ja auch um die Beschreibungen, Zielgruppen, Texte, etc. – und dort gibt es eine Alternativlösung.

Der „Category Listings Export“

In der Amazon Seller Central kann bei den Inventory Reports eine weitere Einstellung freigeschaltet werden: Der sogenannte „Category Listings Export“ – Dieser ist in der Lage, vollwertige Produktinformationen herunterzuladen, und funktioniert grundsätzlich genauso wie andere Export-Optionen.

Um diesen temporär freizuschalten, bedarf es einer Kontaktaufnahme mit dem Amazon Seller Support. Wie Sie mit dem Support Kontakt aufnehmen, ist grundsätzlich egal. Sie können entweder per Telefonat, Live-Chat oder direkt per Seller Support mitteilen, dass Sie eine Aktivierung des „Category Listings Export“ benötigen.

Dies ist der selbe Schritt, den Amazon unternehmen würde, wenn Sie ihnen Ihr Problem schildern würden. Hat der Support geantwortet, wird eine Anleitung direkt beigelegt, doch grundsätzlich ist es ganz simpel: Binnen 24 Stunden wird diese Export-Option unter „Inventory“ > „Inventory Reports“ freigeschaltet. Im Dropdown-Menü kann dann „Category Listings Export“ ausgewählt werden.

Wählen Sie unter dem Reiter „Kategorie“ nun einfach „All“ aus, um alle Produktdaten zu exportieren. Achtung: Der Prozess kann eine gute Weile dauern. Gerade, wenn Ihr Produktportfolio mehrere hundert, wenn nicht tausend Produkte umfasst, wird Amazon deutlich länger zur Bereitstellung des Downloads benötigen, als Sie es von der Amazon Seller Central gewohnt sind.

Außerdem zu beachten: Der Dienst ist nur für 7 Tage verfügbar. Diverse Beiträge in Amazon-Foren bestätigen: Diesen Dienst mehrmals nacheinander anzufragen, funktioniert nicht unbedingt. Nutzen Sie diese 7 Tage also gezielt.

Warum macht es Amazon so umständlich?

Der Grund für das Verstecken dieses Reports leuchtet ein, wenn man den abschließenden Report hat. Der Umfang der Datei erreicht schnell enorme Größe, und Hersteller bzw. Händler mit größeren Produktportfolios auf Amazon lasten das System aus.

Würde man diese Option allen Verkäufern immer zur Verfügung stellen, so müsste Amazon höchstwahrscheinlich zusätzliche Ressourcen aufwenden, um ihn dauerhaft zu gewährleisten und jene Verkäufer würden teilsweise unverantwortungsvoll damit umgehen. Warum woanders pflegen, wenn man einfach jede Woche alle Produkte aus Amazon exportieren kann?

Dieser Grund lässt sich auch an einer anderen Entwicklung erkennen. Der Report heißt „Category Listings Report“, da vor einigen Jahren noch nur der Export von einer Kategorie pro Report möglich war. Der Support bat in den Anweisungen damals auch explizit darum, maximal einen Report gleichzeitig laufen zu lassen. Die damaligen Report-Server hatten wohl stark mit der Ausgabe zu kämpfen.

Auch, wenn dies heute nicht mehr so ist, hält Amazon diesen Dienst also versteckt und bewusst so geheim wie möglich. Leider führt dies im deutschsprachigen Raum dazu, dass viele Verkäufer die Lösung nicht finden. Selbst im englischsprachigen Raum sind nur wenige Beiträge dazu auffindbar, und diese stammen meist von Dienstleistern wie uns, die sich aus ihrer eigenen Erfahrung damit beschäftigen, so z.B. hier.

Präventivmaßnahmen

Da man diesen Dienst nicht allzu oft wahrnehmen kann, stellt sich natürlich die Frage, wie man es vermeidet, die selbe Support-Anfrage in einem halben Jahr noch einmal stellen zu müssen. Um Produktdaten sicher und an einem Ort zu verwalten, gibt es Produktinformationsmanagement-Systeme, oder ganz kurz: PIM.

Selbst für kleine Hersteller können PIM-Systeme lukrativ sein und günstig genutzt werden. In so einem System werden Stammdaten, Texte, und oft auch Bilder direkt an einem Ort gepflegt und können mittels automatisierter Kanäle auch direkt an Amazon gesendet werden, ohne einen weiteren Finger zu krümmen.

Auf diese Weise ist man auch selbst im vollen Besitz seiner eigenen Produktdaten – und gerade auf anderen eCommerce-Plattformen, die teilweise nicht nur eine umständliche, sondern gar keine Export-Lösung bereitstellen, ärgert man sich am Ende nur, wenn man sich nicht ordentlich um seine Produktdaten gekümmert hat.